Gestalttherapie / Weiterbildung zum/zur GestaltberaterIn
Ausbildungs-Dozenten
Wilma Fassmann
Heilpraktikerin & Gestalttherapeutin
Monika Kansy
Heilpraktikerin für Psychotherapie & Gestalttherapeutin
Dr. Christian Rabanus
Philosoph & Coach
Lehrtherapeuten
Julia Eder
Gestalttherapeutin (DVG) & Kunsttherapeutin
Lilo Uhlendorff
Gestalttherapeutin (DVG), Gestalt-Coach & Integrative Supervisorin
Allgemeine Informationen zur Ausbildung
Gestalttherapie gehört zu den sogenannten „humanistischen Psychotherapieverfahren“. Sie geht zurück auf Arbeiten von Fritz Perls, Laura Perls und Paul Goodman und wird seit Beginn der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts praktiziert. Gestalttherapie ist eine international anerkannte und als wirksam erwiesene Psychotherapiemethode.
Gestalttherapie arbeitet mit dem Gestaltbegriff der Gestaltpsychologie, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka begründet wurde. Der Gestaltbegriff bringt die Überzeugung der Perls und Goodman zum Ausdruck, dass im Leben eines Menschen alles mit allem verbunden ist und sich immer wieder im Leben neue Gestalten bilden, sich Gestalten öffnen und teilweise auch schließen. Bleiben Gestalten offen – werden also z.B. Beziehungen ohne Aussprache beendet, sterben Menschen oder ersetzt anderweitig motivierte Sprachlosigkeit die Aussprache von zu Sagendem –, können sich disfunktionale Strukturen bilden, die sich mittel- und langfristig hinderlich im Leben eines Menschen auswirken können.
Gestalttherapie strebt durch Bewusstmachung dessen, was sowieso ist, an, dem Menschen Handlungsoptionen (zurück) zu geben und so persönliche Entwicklung (wieder) zu ermöglichen.
Gestalttherapie arbeitet nicht mit einem defizitorientierten Paradigma, sondern auf der Basis der Überzeugung von Wirkmächtigkeit der Selbstorganisationskraft des Organismus. Das heißt: Alle Verhaltensweisen des Menschen werden daraufhin befragt, wofür sie gut sind oder zumindest gut waren. Und für die, die gut waren, werden Wege zur Veränderung gesucht.
Gestalttherapie arbeitet dabei erlebnisorientiert an den Phänomenen. Der Ansatz der Gestalttherapie ist bestrebt, das, was im Hier und Jetzt bedeutsam ist, zum Bewusstsein zu bringen.
Geistesgeschichtlich prägen Gestalttherapie neben der Gestaltpsychologie die Phänomenologie, die Existenzphilosophie, die Feldtheorie sowie die Hermeneutik des 20. Jahrhunderts.
Die Methode eignet sich sowohl für die Einzeltherapie als auch für die Arbeit mit Gruppen und im Coaching.
Nota bene: Obwohl die Arbeit mit künstlerischen Gestaltungen eine wichtige Methode in der Gestalttherapie darstellt, ist Gestalttherapie keine Gestaltungs- oder Kunsttherapie.
Unsere halbjährigen Weiterbildungen in Gestalttherapie sind bzgl. der behandelten Themen für einen Zyklus von zwei Jahren konzipiert, aber jedes halbjährige Modul ist unabhängig von allen anderen besuchbar. Für den Erwerb des Zertifikats „GestaltberaterIn“ muss jedes Modul einmal besucht werden. In Abhängigkeit vom persönlichen Weiterbildungsstand bzgl. der Gestalttherapie wird die Teilnahme an den Modulen unterschiedlich getieft ausgestaltet. Während es für Personen, die einen ersten Einstieg in Gestalttherapie vornehmen, z.B. beim Thema „Bedeutung des Figur-Hintergrund-Prozesses“ primär um Selbsterfahrung geht, wird für fortgeschrittene TeilnehmerInnen dieses Thema auch aus der Perspektive der BeraterIn aufbereitet. Wie die Themen jeweils individuell ausgestaltet werden, ist also von Person zu Person unterschiedlich, einheitlich ist das Thema als solches. Auf diese Art und Weise kann sicher gestellt werden, dass jedes der vier hier vorgestellten Module von TeilnehmerInnen unterschiedlichen Ausbildungsstandes gewinnbringend besucht werden können.
Curriculum
Bitte beachten Sie zu den Inhalten auch unser Curriculum für die Weiterbildung mit dem Ziel des Zertifikats „GestaltberaterIn“. Die Zertifizierung als „GestaltberaterIn“ erfordert den Nachweis aller im Curriculum genannter Anforderungen.
Gerne senden wir Ihnen das ausführliche Curriculum zu. Rufen Sie uns bitte an, um dieses anzufordern.
Modul 1
- Einführung in Theorie und Praxis der Gestalttherapie: Grundlagen der Gestalttherapie und ihre Entstehungsgeschichte (z.B. die Phänomene des Hier-und-Jetzt, der Gestalt, des Kontaktes, der Polaritäten)
- Bedeutung der Selbsterfahrung
- Schulung der Fremd- und Eigenwahrnehmung
- Achtsamkeit
- Bedeutung des Wechselspiels des Organismus mit seiner Umwelt
- Innere Konflikte: Topdog vs. Underdog
- Bedeutung des Feldgedankens
- Differenzierung des Ausdrucks bei Feedback und Sharing
Modul 2
- Umgang mit Ich- und Du-Grenzen
- Persönlichkeitsentwicklung
- Umgang mit Emotionen und Gefühlen
- Bedeutung des Figur-Hintergrund-Prozesses
- Modell der Kontaktphasen mit entsprechenden Kontaktunterbrechungen
- Bedeutung von Vermeidungen
Modul 3
- Neurosenmodelle
- Gruppendynamik
- Supervision
- Beraterisches Arbeiten unter Supervision von einzelne Personen und Gruppen
- Anwendung gestattherapeutischer Methoden in Zusammenhang mit kreativen Medien
Modul 4
- Fallbeispiele
- Konfliktmanagement
- Übertragungen und Gegenübertragungen
- Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen
- Biographiearbeit
- Arbeit mit dem inneren Kind aus gestalttherapeutischer Perspektive
- Entwicklung eines individuellen Persönlichkeitsprofils und des eigenen Profils als GestaltberaterIn
Zur Teilnahme an der Weiterbildung sind keine spezifischen Voraussetzungen zu erfüllen.
Über die Zulassung zur Teilnahme wird in einem Auswahlgespräch entschieden. Die Zertifizierung durch die DVG kann von weiteren Voraussetzungen abhängig sein.
Die Weiterbildung zum Gestaltberater vermittelt für HeilpraktikerInnen, HeilpraktikerInnen für Psychotherapie, Coaches und andere beraterische Berufsgruppen ein methodisches Instrumentarium, um einen Beratungsprozess erfolgreich in Gang zu setzen und zum Abschluss zu bringen.
Weitere Kursangebote zur Gestalttherapie
Gestalttherapeutische Wochenendseminare
- Sexualität in gestattherapeutischer Sicht
- Umgang mit der Unkontrollierbarkeit des Leben
- Ethik der Beratungsberufe
- Der Atem als Motor des Lebens
- Mens sana in corpore sano – körpertherapeutische Gestaltarbeit
- Bonding – die Bedeutung von Bindung für die Beziehungsgestaltung
Gestalttherapeutische Intensivseminare
- Sommerintensivseminar in Rauenthal
Begleitende Weiterbildungsangebote
- (Fall-)Supervision für BeraterInnen und HeilpraktikerInnen
- Kommunikation
- Konfliktmanagement