Bonding: Körperpsychotherapie
Die von Dan Casriel (1924-1983) entwickelte Körperpsychotherapie, auch Bonding genannt, ermöglicht in einem an Emotionen und inneren Einstellungen orientierten Lernprozess den Zugang zu tiefen Gefühlen, wie Schmerz, Wut, Angst, Freude und Liebe. In einer therapeutischen Gruppe lernen wir die Kraft der Gefühle zu nutzen, um selbstzerstörerische oder entwicklungsbehindernde Verhaltensweisen aufzugeben und neue positive Einstellungen anzunehmen. Bindungen zu anderen Menschen sind buchstäblich lebenswichtig – wie nicht zuletzt die sog. „Kaspar-Hauser- Experimente“ bestätigen.
Wesentlich für die Beziehungsfähigkeit eines Menschen ist die Bindungsgestaltung zu den Eltern als den ersten und primären Bezugspersonen. Auf dieser Basis bauen wir alle weiteren Beziehungen auf. Beim Bonding kann mit Nähe und Distanz in hilflosen und machtvollen Positionen experimentiert werden.
Diese Methode ist deshalb besonders gut dazu geeignet, das eigene Bindungsverhalten zu explorieren und Veränderungen einzuleiten.
Thematisch wird der Workshop sich unserem Bindungsverhalten widmen, wobei z.B. Fragen wie die folgenden relevant sein können:
- Wie viel Nähe oder Distanz wünsche ich mir zu anderen Menschen?
- Wie wahre ich meine Grenzen? Bemerke ich die überhaupt?
- Wie spüre ich ein Bedürfnis nach Nähe oder Distanz? Welche Strategie verfolge ich in der Regel, um dieses Bedürfnis zu befriedigen?
- Habe ich Angst vor Nähe oder Distanz? Wie kann ich mit dieser Angst umgehen, ohne mein Bedürfnis nach Nähe oder Distanz zu verleugnen?
Die Arbeit während des Workshops wird sowohl von der Gestalttherapie, also auch von der Bondingtherapie geprägt sein. Gestalttherapie und Bondingtherapie können sehr fruchtbar miteinander integriert werden, da beide Therapierichtungen grundsätzlich erlebnisorientiert sind.
Zur Teilnahme an der Weiterbildung sind keine spezifischen Voraussetzungen zu erfüllen.